Die Union im Plesseland

Gemeinsame Stellungnahme von Bürgermeister und Gemeinderat zum Leserbrief von Mitgliedern des Lehrerkollegiums der Grundschule Lenglern/Harste

Erschienen im Göttinger Tageblatt vom 31.10.2015

Im Göttinger Tageblatt vom 31.10.2015 war ein Leserbrief von Mitgliedern des Lehrerkollegiums der Grundschule Lenglern/Harste abgedruckt.
Gruppe im Gemeinderat / Flecken BovendenGruppe im Gemeinderat / Flecken Bovenden
Dort wird von den Verfasserinnen u.a. behauptet, der Flecken Bovenden nehme wissentlich in Kauf, dass die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen durch die Nutzung der Außenstelle in Harste aufs Spiel gesetzt wird. Weiterhin ist von einer besorgniserregenden Situation und einem katastrophalen Zustand des Schulgebäudes in Harste die Rede, bevor am Ende des Leserbriefes die Frage aufgeworfen wird, warum verantwortliche Politiker Kinder und Lehrer nicht schützen, sondern sie vielmehr zwingen, Unterricht unnötiger Weise in unzumutbaren Räumlichkeiten stattfinden zu lassen.
Diese schweren Vorwürfe gegen Verwaltung und Politik des Flecken Bovenden können nicht unwidersprochen bleiben.

Der Gemeinderat und der Bürgermeister des Flecken Bovenden sind über den Inhalt des Leserbriefes und auch über die Art und Weise, wie Mitglieder des Lehrerkollegiums kommunizieren, empört. Die von den Verfasserinnen des Leserbriefes erhobenen Anschuldigungen sind teilweise verleumderisch und bedürfen deshalb einer öffentlichen Richtigstellung.

Im Flecken Bovenden wird jeder Hinweis auf eine Gesundheitsgefährdung in öffentlich genutzten Gebäuden sowohl von Verwaltung als auch Politik ernstgenommen. Als im Zuge der Diskussionen um die Nichtnutzung der Räumlichkeiten der Außenstelle Harste neben den sachlichen Argumenten auch Vorbehalte auf Asbest- und Schimmelbelastungen im Schulgebäude Verwaltung und Politik bekanntgeworden sind, ist unverzüglich die Erstellung eines Gutachtens durch das renommierte und anerkannte Fachbüro Rainer Hartmann aus Göttingen veranlasst worden. Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass sowohl eine Belastung durch Asbest als auch durch Schimmelbefall in den Räumlichkeiten der Außenstelle Harste nicht vorliegt und keine Gesundheitsgefährdung von Kindern und Erwachsenen besteht. Eine gesundheitliche Gefährdung durch eine Schimmelentwicklung als Ergebnis einer undichten Außenwand des nicht genutzten Jugendraumes, der räumlich von den Schulräumen getrennt ist und in dem sich weder Kinder noch Lehrerinnen aufhalten, hatte keine ausstrahlende Wirkung auf die darüber liegenden Räumlichkeiten der Außenstelle Harste. Dies wurde der Verwaltung auf Rückfrage nach Bekanntwerden des Schimmelbefalls im Jugendraum von der beauftragten und auf die Beseitigung von Schimmelschäden spezialisierten Baufirma Schonlau aus Hardegsen bestätigt. Die später erfolge Untersuchung auf gesundheitsgefährdende Belastungen durch Schimmel im Schulgebäude hat diese Einschätzung nochmals bekräftigt. Ursachen und Folgen des Feuchtigkeitsschadens im Jugendraum wurden im Übrigen bereits vor rund 3 Wochen, also deutlich vor Erscheinen des Leserbriefes, durch die Fachfirma Schonlau beseitigt.

Das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Göttingen, das zweimal die Außenstelle Harste begutachtet hat, ist zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Gesundheitsgefährdungen für Kinder und Lehrerinnen vorliegen. Ekelerregende und Unwohlsein hervorrufende Geruchsbelästigungen nach Schimmel und Moder, wie im Leserbrief vom 31.10.2015 behauptet, wurden bei diversen Besichtigungsterminen nicht festgestellt. Dennoch hat die Verwaltung einen Installationsbetrieb beauftragt, den Hinweisen nachzugehen. An dem Termin, an dem auch die Schulleiterin und eine Vertreterin der Landesschulbehörde teilnahmen, wurden weder gravierende Geruchsbelästigungen noch Schäden an Sanitäreinrichtungen festgestellt.

Vorbehaltlich der Beschlussfassung über den Haushalt 2016, sind im nächsten Jahr Renovierungsarbeiten im Lehrerzimmer und auch die Fenstersanierung des Schulgebäudes vorgesehen.

Es bleibt also festzuhalten, dass der Flecken Bovenden jeden Hinweis auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung für Kinder und Erwachsene durch die Nutzung der Außenstelle in Harste ernstgenommen hat und im Ergebnis die Außenstelle Harste uneingeschränkt nutzbar ist. Obwohl dem Lehrerkollegium dies alles bekannt ist, wurde mit dem Leserbrief behauptet, dass eine Gesundheitsgefährdung von dem Gebäude ausgeht, dies Politik und Verwaltung bekannt ist und wir wissentlich die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen aufs Spiel setzen.

Die Verfasserinnen des Leserbriefs werden aufgefordert, die mit dem Leserbrief erhobenen wahrheitswidrigen Vorwürfe öffentlich zu widerrufen und zur Kenntnis zu nehmen, dass der Gemeinderat an seinem Beschluss zur Nutzung der Außenstelle in Harste festhält. Die Ratsfraktionen und auch der Bürgermeister sprechen sich ausdrücklich für den Erhalt der im Flecken Bovenden vorhandenen Schulen, in Kenntnis der Bedeutung eines Schulstandortes für die einzelnen Ortsteile, aus. Dies sollte vom Lehrerkollegium respektiert und nicht torpediert werden.

Als Ergebnis der Diskussion um die vorübergehende Nichtnutzung der Außenstelle in Harste wurde vom Gemeinderat der Umsetzung des Konzeptes „Projekt Schule Harste“ zugestimmt. Es wird nunmehr erwartet, dass dieses Konzept, welches mit großem Engagement und Unterstützung des Fördervereins und von Eltern erarbeitet wurde, erfolgreich umgesetzt wird.

Bovenden, 06. November 2015

Thomas Brandes
Bürgermeister

Harm Adam
für die Mitglie der
der Gruppe CDU/ FWG/FDP/Grüne

Dr. Thorsten Heinze
für die Mitglieder der
SPD Fraktion